AUTUMN HIKING: A SIMPLE LAYERING GUIDE

Wandern im Herbst: ein kleines ABC des Schichtenprinzips

Wie du für verschiedene Witterungsbedingungen planst und was du alles mitnehmen solltest, um deine Touren im Herbst in vollen Zügen zu geniessen. 

VON: MARK COHEN • Wandern • 02.09.2022


Herbstwanderungen haben es uns schon immer angetan. Die Mücken haben sich ausgestochen und sind so gut wie verschwunden. Auch die Menschenmassen, die die Berge im Sommer bevölkern, haben das Weite gesucht. Die Tage werden kürzer, dafür aber von der wunderschönen Herbstsonne beleuchtet. Und sie sind trotzdem lang genug, um diese Zeit des Jahres voll und ganz zu geniessen. Kurz: Der Herbst ist perfekt zum Wandern.

 

Auf kühle und klare Morgen folgen oft angenehm warme Nachmittage – die ideale Kombination. Im Gegensatz zum unberechenbaren und wechselhaften Frühling liegt kein Schnee auf den Wanderwegen und der Matsch ist grösstenteils eingetrocknet. Jetzt kannst du so weit oder so lange wandern, wie du willst. Auf geht’s in neue Abenteuer!

 

Da aber trotz allem der Winter vor der Tür steht, ist der einzige Unsicherheitsfaktor das Wetter, das himmlische Herbstwanderungen vereiteln kann – aber nicht, wenn du die richtigen Kleidungsschichten einpackst. 



Man hiking with ascent n-thermic jacket
Hiking layers men
Hiking layers women

Die Feuchtigkeit vertreiben

Der Annapurna Circuit ist ein klassischer dreiwöchiger Trek in Nepal; der Traum vieler Wanderbegeisterter. Von einem Dorf zum nächsten geht es stetig bergauf. Die Landschaft wandelt sich von üppigen Tälern über blühende Rhododendron-Wälder bis hin zur alpinen Tundra. Ich hatte vor einigen Jahren das Glück, diesen Trek unter strahlend blauem Himmel und bei angenehm warmen Temperaturen im Frühherbst zu gehen. Die Gipfel des Himalaya bildeten dabei eine Kulisse, die an ein Kunstwerk erinnerte. Tagein, tagaus war auf das Wetter Verlass: Auf kühle Morgen folgten sonnige und warme Tage und dann frostige Nächte.

 

Nachmittags musste sich die Sonne, die noch immer hoch oben am Himmel stand, ihren Weg durch eine Wand von Siebentausendern bahnen. Das war die angenehmste Zeit: Die Hitze liess nach, aber die Kälte hatte uns noch nicht gepackt. Je höher wir kamen, desto kleiner wurde dieses Fenster, bis letztendlich nur noch ein Hauch von Wärme übrig blieb. Und jeden Tag hatte ich dasselbe Problem.

 

Wenn ich mir einen Mid Layer als zweite Schicht überzog, fühlte sich der Base Layer feucht an. Er war zu dick für das Tempo, das ich ging. Und wenn mich allabendlich die kalte Luft umhüllte, konnte er meine Körperwärme nicht speichern. Ausserdem konnte der Mid Layer diese Menge Feuchtigkeit nicht schnell genug abtransportieren, also zog ich eine dritte Schicht an, um die Körpertemperatur zu regulieren. Das Ergebnis: Ich fühlte mich tagsüber in meiner Kleidung unwohl, bis sie irgendwann am Abend getrocknet war. Und am nächsten Tag begann das Spiel wieder von vorne. 


Das Schichtenprinzip: Jahre der Evolution

Zurück in die Alpen. Alle, die schon öfter in grosser Höhe unterwegs waren, können ein Lied davon singen: Das Wetter schlägt plötzlich um – was nun? Oft ist man bei typisch mildem Herbstwetter losgegangen, aber dann wird die Sonne schwächer oder es fängt zu regnen an. In den Bergen kann die Lufttemperatur auf einen Schlag um zehn oder mehr Grad sinken.

 

In Nepal habe ich zwei Dinge über das Schichtenprinzip gelernt: Nicht alle Base Layer sind gleich. Und man sollte seinen Base Layer mit Bedacht wählen.

 

Funktionsunterwäsche (die erste Schicht) hat im Grunde zwei Aufgaben: die Körpertemperatur zu regulieren und Feuchtigkeit von der Haut abzuleiten. Das ist die Definition eines effektiven Base Layers. Aber das Gewicht dieser wichtigen körpernahen Schicht – insbesondere beim Wandern – und das verwendete Material machen den Unterschied aus. Bei konstanteren Temperaturen im Sommer ist der Effekt nicht so deutlich, aber im Frühjahr oder Herbst, wenn sich an einem Tag Sonne, Regen und Kälte abwechseln können, ist die Wahl des richtigen Base Layers entscheidend.

 

In Nepal fand ich meine Lösung letztendlich in Form eines leichteren Base Layers aus Merinowolle, der ein Gewicht von 150 Gramm pro Quadratmeter aufwies. Die Vorteile lagen auf der Hand: Der Base Layer besteht aus natürlichen Materialien. Da er antimikrobiell ist, musste ich ihn nicht so oft waschen und es entstanden trotzdem keine unangenehmen Gerüche. Darüber hinaus wurde er seiner Aufgabe besser gerecht: Er regulierte meine Körpertemperatur – egal, ob ich bergauf, bergab oder einfach nur so schnellen Schrittes unterwegs war.

 

Glücklicherweise hatte ich für diesen Trek verschiedene Base Layer im Gepäck. Aber das ist der Schlüssel beim Wandern, selbst wenn man nur eine Tagestour macht und noch so erfahren ist: Man muss darauf eingestellt sein, dass sich die Bedingungen jederzeit ändern können. Neben der Routenwahl und dem Tempo deiner Wandergruppe ist das Wetter der Aspekt, der deine Tour am meisten beeinflussen kann. Packe deswegen am besten immer ein oder zwei verschieden dicke Kleidungsschichten ein.


Hiking couple with ascent jackets

Die Wahl der richtigen Schichten

Für welche Art von Kleidung du dich entscheidest, ist Geschmackssache. Meine Frau bevorzugt Kunstfasern, aber ich setze auf ein Naturprodukt, das ganz nebenbei in 178 Millionen Jahren Evolution entstand: Wolle (Merinowolle, um genau zu sein). Wenn du schon einmal Merinobekleidung getragen hast, dann weisst du bereits, warum wir bei ODLO alle darauf schwören. Merinowolle ist von Natur aus wärmeregulierend und antimikrobiell (d. h. geruchshemmend im Gegensatz zu synthetischen Fasern).

 

Dieses Jahr bringt ODLO eine Produktlinie unter dem Namen Performance Wool auf den Markt, die über mehrere Jahre Teil unserer Kollektion sein wird. Bei herkömmlichen Spinnverfahren verlieren die meisten Arten von Merinowolle – die traditionell nicht mit schweisstreibenden Aktivitäten assoziiert wird – durch das Zwirnen einen Teil ihrer Eigenschaften. Nicht so bei Performance Wool.

 

Performance Wool besteht aus einem Material namens Nuyarn®, bei dem die Wolle nicht verzwirnt oder ausgezogen wird und von ihren Eigenschaften her Wolle in ihrem natürlichen Zustand ähnelt. Wenn wir dir ein Produkt aus unserer Performance-Wool-Kollektion für deine Herbstwanderungen empfehlen dürfen, dann wäre das der Ascent Performance Wool Hoodie mit durchgehendem Reissverschluss. Dieser Mid Layer leitet in Verbindung mit deinem Base Layer Feuchtigkeit von der Haut ab und lässt in Sachen Wärmeregulierung keine Wünsche offen, wenn du in der freien Natur unterwegs bist.

 

Falls die Temperatur weiter sinkt oder die Wolken dichter werden, greif am besten zur Ascent S-Thermic Isolierjacke mit Kapuze, die mit einer künstlichen Alternative zu Daunen gefüllt ist. Dank seiner Luftdurchlässigkeit sorgt das weiche und dehnbare Aussenmaterial dafür, dass du nicht überhitzt. Die Jacke eignet sich besonders gut für Wanderungen im Spätherbst oder an kühlen Wintertagen. Sie hält dich warm, selbst wenn es zu regnen beginnt, und lässt sich äusserst kompakt verstauen. 


Was packst du in deinem Rucksack?

Hier findest du eine einfache Packliste mit Dingen, die ich von September bis November auf meine Wanderungen in den Alpen mitnehme:

 

  • ein voll geladenes Handy (einschließlich Powerbank) + Ohrstöpsel zum Musikhören
  • GPS-Route auf der Uhr (nimm am besten auch eine Landkarte mit, um auf Nummer sicher zu gehen)
  • Proviant für den Tag + ein bisschen extra
  • eine Stirnlampe, falls ich spät zum Auto zurückkomme
  • faltbare Wanderstöcke
  • einen langärmeligen Base Layer aus Merinowolle
  • zwei Mid Layer
  • eine Jacke
  • einen Lippenpflegestift, Sonnencreme und ein Erste-Hilfe-Täschchen für kleinere Schnitte und Kratzer
  • einen Sonnenhut und eine Mütze (falls es wirklich kalt wird)
  • eine 1,5 Liter grosse Trinkblase + ein paar Elektrolyt-Brausetabletten zur Geschmacksverbesserung, falls ich die Blase unterwegs auffülle
  • eine Sonnenbrille (unverzichtbar!)

 

Nachdem du je nach Wetter die richtigen Schichten gewählt und deinen Rucksack gepackt hast, steht einem wunderschönen Herbsttag in den Bergen nichts mehr im Weg.

 

Jetzt musst du dir nur noch Gedanken darüber machen, was dich im Frühjahr auf den Wanderwegen alles erwartet. 


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