Der acht Kilometer lange Rundweg um den Oeschinensee ist eine der spektakulärsten Wanderungen in den Schweizer Alpen. Umrundet man den See gegen den Uhrzeigersinn, windet sich der Weg steil bergauf und eröffnet einem dann atemberaubende Aussichten auf den türkisfarbenen See und die umliegenden Dreitausender. Ein unvergesslicher Anblick.
Die Tour lässt sich als Tageswanderung bequem in vier bis fünf Stunden bewältigen. Der Tag beginnt an der Gondelbahn im Bergdorf Kandersteg, das einige hundert Meter tiefer liegt. Ich bin den Weg im Herbst gegangen. Die Gipfel waren schneebedeckt, das Gletschereis glitzerte in der Sonne. Im Laufe des Tages zog sich der Himmel zu. Es kühlte merklich ab, bevor es auf dem Rückweg zum Auto wieder wärmer wurde.
Aber so ist das eben in der Zwischensaison. Man muss mit allem rechnen.
Wie bereitet man sich also auf lange Wanderungen vor, wenn das Wetter jederzeit umschlagen kann? Wenn sich Regen, Schnee, Wind und Sonne binnen weniger Stunden abwechseln? In diesem Beitrag möchten wir dir ein paar Neuzugänge in der Herbstkollektion von ODLO vorstellen. Aber zuerst einmal sehen wir uns einige allgemeine Layering-Grundsätze an, damit du weisst, wie du dich mit dem 3-Schichten-Prinzip auf alle Eventualitäten vorbereitest.
Layern wie ein Profi: die Grundlagen
Um auf Wanderungen richtig angezogen zu sein, musst du Sinn und Zweck der einzelnen Kleidungsschichten verstehen. Du musst wissen, wie sie funktionieren und warum sie wichtig sind. Dann sind je nach Umgebung, Schwitzintensität, Aktivität und Tagesablauf nur noch kleinere Anpassungen notwendig.
Wozu genau dient nun ein Base Layer? Der Base Layer ist die erste Schicht. Er liegt eng an der Haut an und hält dich bei deinen Aktivitäten entweder kühl oder warm. Für Wanderungen an heissen Tagen ist ein leichter Base Layer aus Synthetik empfehlenswert, zum Beispiel aus unserer F-Dry-Kollektion. Du kannst auch eine andere erste Schicht wie ein Concord-T-Shirt mit Merinowolle tragen. Die Wahl deiner Basisschicht hängt davon ab, wie heiss es ist und auf welcher Höhe du wanderst. Dieses wohl wichtigste Teil deines Outfits soll Schweiss von der Haut abtransportieren und ihn verdunsten lassen, damit du dich den ganzen Tag wohlfühlst.
Wenn es draussen kühler ist, greifst du vielleicht lieber zu einem Base Layer oder T-Shirt aus Merinowolle mit 130 g/m2 Warengewicht. Kleidung aus Merinowolle transportiert ebenfalls Feuchtigkeit ab, wärmt aber etwas besser. Wähle bei kühleren Temperaturen schwerere Base Layer und an wärmeren Tagen leichtere.
Im zweiten Schritt geht es um die Isolierschicht, auch Mid Layer genannt. Halber oder ganzer Reissverschluss, Kapuze, Rundhalsausschnitt, Synthetik- oder Naturfasern – du hast die Qual der Wahl. Die Wahl des richtigen Mid Layers ist eine sehr persönliche Entscheidung. Kommst du schnell ins Schwitzen oder frierst du leicht? Entscheidend ist, dass du diese isolierende Schicht je nach Situation an- oder ausziehen kannst. Bei steilen Anstiegen ist ein schwerer Mid Layer eher hinderlich. Doch wenn es auf demselben Weg wieder hinabgeht, spendet er willkommene Wärme. Auch Westen mit Daunen (N-Thermic) oder synthetischem Futter (S-Thermic) können je nach Wetterlage ideal als Mid Layer sein.
Die äussere Schicht ist meistens eine Softshell- oder Hardshell-Jacke. Sie bildet den Abschluss, schützt dich vor den Elementen und lässt gleichzeitig überschüssige Feuchtigkeit entweichen. Kurz gesagt: Deine Jacke ist die ideale Ergänzung für deine beiden anderen Schichten. Mit einer Kombination aus diesen drei Schichten bist du nach dem guten alten Zwiebelprinzip für jede Wetterlage gerüstet.
Fassen wir noch einmal zusammen:
- Base Layer: körpernahe Schicht für perfekten Tragekomfort
- Mid Layer: isolierende Zwischenschicht
- Outer Layer: schützende Aussenschicht
- Outer Layer: schützende Aussenschicht
Alles klar? Jetzt möchten wir dir einige neue Artikel aus unserer Herbstkollektion vorstellen, die für eine Wanderung um den Oeschinensee oder ähnliche Touren in den nächsten Wochen wie geschaffen sind.